Anstieg der Kfz-Reparaturkosten hält 2025 an
Auch wenn das Jahr erst zur Hälfte vorbei ist, wagen die deutschen Kfz-Versicherer bereits eine
Prognose für die Entwicklung der Werkstatt- und Ersatzteilpreise. Die Hochrechnung fällt erneut
ernüchternd aus: Ein Aufschlag von 4,5 Prozent steht für das Gesamtjahr zu befürchten.
Hauptpreistreiber sind die Autokonzerne, die für ihre designgeschützten Originalteile immer
mehr Geld verlangen. In der Folge stiegen die Preise für Kfz-Ersatzteile zwischen 2014 und 2024
im Schnitt um 5,4 Prozent jährlich, während die allgemeine Inflationsrate durchschnittlich 2,4
Prozent betrug. Summa summarum ergibt das im genannten Zeitraum einen Aufschlag von 75
Prozent auf Ersatzteile.
Ob der Kostenanstieg eine Erhöhung der Versicherungsbeiträge nötig macht, lässt sich nicht
pauschal vorhersagen. Die Branche insgesamt geht von einem kostendeckenden Jahr aus; bei
einzelnen Versicherern kann die Schadeninflation jedoch eine Prämienanpassung unumgänglich
machen. Dazu sind sie versicherungsrechtlich verpflichtet, wenn die Aufwendungen die
Beitragseinnahmen übersteigen.

Schäden durch Naturgefahren weiterhin auf hohem Niveau
Mit rund 5,7 Milliarden Euro fielen die versicherten Schäden durch Naturgefahren im
vergangenen Jahr ähnlich hoch aus wie im Vorjahr, wie der Versicherer-Gesamtverband GDV
kürzlich mitteilte. Der Anteil von Stürmen war zwar geringer, dafür schlugen aber Starkregen und
Überschwemmungen mit 2,6 Milliarden Euro ungewöhnlich massiv zu Buche – der langjährige
Durchschnitt liegt eine Milliarde darunter. Besonders betroffen waren Baden-Württemberg und
Bayern. Relativ verschont blieben hingegen, neben den drei Stadtstaaten, MecklenburgVorpommern und Sachsen-Anhalt.
Der Löwenanteil der Schäden entfiel mit 4,4 Milliarden Euro auf die Sachversicherung, die
private Gebäude und Hausrat ebenso abdeckt wie Gewerbe- und Industriebetriebe. Die
verbleibenden 1,3 Milliarden Euro wurden für Schäden an Kfz geleistet.
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen warnt angesichts des langjährigen Negativtrends vor
weiterhin wachsenden Schäden durch Naturgefahren: „Die Folgen des Klimawandels werden
auch bei uns immer spürbarer.“

Mehrheit der Deutschen aufgeschlossen für Rüstungsinvestments
Vor dem Ukrainekrieg standen noch 53 Prozent der Bundesbürger privaten Investitionen in die
Rüstungsindustrie kritisch gegenüber. Doch infolge des wachsenden Bedrohungsbewusstseins
hat sich der Wind gedreht: Mittlerweile halten 56 Prozent Rüstungsunternehmen im eigenen
Portfolio für moralisch vertretbar, wie eine repräsentative Umfrage eines bekannten
Vergleichsportals mit mehr als 1.000 Teilnehmern zeigt.
Weniger große Zustimmung findet die Einstufung solcher Investments als nachhaltig und damit
ESG-kompatibel. Seit Dezember 2024 ist sie rechtlich möglich, und die ersten Fonds haben
bereits von dieser Option Gebrauch gemacht. Das heißen 44 Prozent der Umfrageteilnehmer gut.
Da sich 19 Prozent nicht dazu positionieren möchten, ist der Anteil der Kritiker am ESG-Branding
mit 37 Prozent allerdings ebenfalls geringer.
Das Angebot an rüstungszentrierten Fonds mit Fokus auf Europa wächst derweil rasant weiter.
Kürzlich legten mit BlackRock, Amundi und State Street Advisors gleich drei Branchenriesen
neue ETFs auf, die auf den politisch beschlossenen Ausgabenboom und die gewachsene
Offenheit der Anleger bauen.

Jeder dritte Hausrattarif mit Top-Note bewertet
Das renommierte Analysehaus Franke und Bornberg hat 356 Hausratversicherungen von 96
Anbietern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis bestätigt einen positiven Trend: Immer mehr
Tarife werden mit der Spitzenbewertung „hervorragend“ (FFF+) ausgezeichnet, in diesem Jahr
rund jeder dritte. Vor allem jüngere Tarifgenerationen überzeugen die Autoren.
„Inflation und bessere Leistungen liefern einen guten Anlass, Hausratverträge regelmäßig zu
prüfen. Passt die Versicherungssumme noch, erfordern Wertsachen speziellen Schutz und ist der
Haushalt gegen Elementarschäden versichert? Ein Wechsel kann sich lohnen; sehr gute Tarife
gibt es bereits zum günstigen Preis“, betont Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der auf
Versicherungen spezialisierten Ratingagentur.
Für die Spitzennote mussten nicht nur mit den Einzelkriterien Bewertungspunkte gesammelt
werden, es galten auch einige Mindestanforderungen: So muss eine Leistung auch bei grober
Fahrlässigkeit erfolgen, neu angeschaffte Gegenstände müssen mit einem Vorsorgebetrag von
mindestens 15 Prozent und Bargeld bis 2.000 Euro auch außerhalb eines Safes mitversichert
sein.

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Neues Europa-Label für Altersvorsorgeprodukte
Europaweit einheitliche Standards für langfristige Spar- und Altersvorsorgeprodukte haben sich
sieben EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, auf die Fahnen geschrieben. Damit
sollen im Rahmen der „Savings and Investments Union“ (SIU) nicht nur Transparenz,
Vergleichbarkeit und Sicherheit für die Verbraucher erhöht werden. Die Investitionen sollen
zudem die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken.
So werden nur Produkte das Gütesiegel namens „Finance Europe“ erhalten, die mindestens 75
Prozent des Anlagekapitals in europäische Vermögenswerte stecken. Infrage kommen
börsennotierte ebenso wie abseits der Börsen gehandelte Assets: Aktien, Fonds, Unternehmensund Staatsanleihen, Infrastrukturprojekte sowie Immobilien, Private Equity, Venture Capital und
weitere alternative Investmentvehikel. Der Anlagezeitraum muss mindestens acht Jahre
betragen.
„Das Label ist ein Wegweiser für Verbraucherinnen und Verbraucher. Dort, wo es drauf ist, steckt
Europa drin“, freut sich Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) und selbst an der Initiative beteiligt. „Wird das Projekt richtig
angegangen, stärkt es nicht nur Investitionen in Europa, sondern auch die Motivation, fürs Alter
vorzusorgen.“


Comeback der Immobilieninvestments
Die Flaute im Immobiliengeschäft scheint – zumindest im Wohnsegment – vorerst überwunden
zu sein. Das Transaktionsvolumen mit Wohnimmobilien stieg im ersten Quartal dieses Jahres um
12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf über 70 Milliarden Euro. „Die
Investitionsbereitschaft wächst – das zeigt der bundesweite Aufwärtstrend, der in allen
Bundesländern mehr oder weniger stark erkennbar ist“, gibt sich Dirk Wohltorf, Präsident des
Immobilienverbands Deutschland (IVD), im Finanzmagazin procontra optimistisch.
Die größte Dynamik offenbart sich in Berlin mit einer Zunahme des gehandelten Volumens um
56 Prozent, gefolgt von Sachsen mit 44 und Hessen mit 41 Prozent. Am anderen Ende der Skala
rangiert Rheinland-Pfalz, wo kaum mehr Transaktionen als im ersten Quartal 2024 verzeichnet
wurden (+2,5 Prozent). Als ausschlaggebend für die Belebung erachtet der IVD das günstige
Marktumfeld, vor allem im Hinblick auf die Finanzierungszinsen und die Preisentwicklung. Auch
habe die Verunsicherung infolge des sogenannten Heizungsgesetzes nachgelassen, was die
Kaufbereitschaft steigere.


Rechtsstreitigkeiten werden immer kostspieliger
Eine Analyse des Versicherer-Gesamtverbands GDV belegt enorme Kostensteigerungen für die
Beteiligten an Gerichtsverfahren. So mussten 2020 für einen typischen Prozess wegen der
Rückabwicklung eines Kaufvertrags für einen defekten Neuwagen noch 8.310 Euro entrichtet
werden; aktuell sind es 11.109 Euro, mithin 34 Prozent mehr. Wer wegen der Ersteigerung einer
gefälschten Armbanduhr vor Gericht zieht, muss sogar 43 Prozent mehr berappen als vor fünf
Jahren.
Verantwortlich dafür sind hauptsächlich die Anwalts- und Gerichtsgebühren, die gerade zum 01.
Juni erneut merklich angehoben wurden. Doch auch die Inflation trägt zu dem unseligen Trend
bei, da sie den durchschnittlichen Streitwert erhöht, der wiederum die Basis für die
Gebührenberechnung bildet.
In der Konsequenz verzichten viele Menschen, die nicht rechtsschutzversichert sind, aus
Kostengründen auf die Durchsetzung ihres Rechts. So legte eine vom Bundesjustizministerium
veranlasste Umfrage unter Anwälten offen, dass ein Klageverzicht von den Mandanten in 60
Prozent der Fälle mit den zu erwartenden Kosten begründet wird.


Liquiditätsquote offener Immofonds trotz Mittelabflüssen stabil
Seit August 2023 ziehen die Anleger unterm Strich mehr Geld aus offenen Immobilienfonds ab,
als sie einzahlen. Auch für den April 2025 weist die Branche ein Minus von 870 Millionen Euro
aus. Für das Liquiditätsmanagement der Fonds bedeutet das große Herausforderungen, zumal
Bestandsobjektverkäufe in der aktuellen Marktlage häufig nur mit Abschlägen möglich sind.
Dennoch ist die Liquiditätsquote laut der Ratingagentur Scope im Durchschnitt gegenüber dem
Vorjahr kaum gesunken: von 15,1 auf derzeit 14,6 Prozent. Angesichts der permanenten
Nettoabflüsse keine geringe Leistung. Hinter dem marktweiten Wert verbergen sich allerdings
große Unterschiede – bei vier Fonds bewegt sich die Quote im einstelligen Bereich und damit
nur knapp über der vorgeschriebenen Mindestmarke von fünf Prozent. Am anderen Ende der
Skala kommt der Spitzenreiter auf 24,7 Prozent.
Eine große Spreizung ist auch bei der Fremdkapitalquote zu beobachten, die im Durchschnitt
von 16,4 Prozent im Vorjahr auf nun 18,1 Prozent geklettert ist. Während manche Fonds ganz
ohne Fremdkapital auskommen, rangieren sieben nur knapp unterhalb der gesetzlichen
Obergrenze von 30 Prozent.

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